Wie alles begann …
2001 erben Roswitha und Andreas Seyboldt mehrere Streuobstwiesen. Plötzlich besitzen sie über siebzig Obstbäume rund um Hagelloch. Den Seyboldts ist klar, was das bedeutet: Viel Arbeit.
Sie nehmen die Herausforderung an, schneiden die Bäume, mähen die Wiesen und haben schon nach den ersten Ernten so viel Obst, dass sie nicht mehr recht wissen, wohin damit. Sie pressen Saft, kochen Marmeladen und Gelees, setzen Liköre an, verkaufen und verschenken Äpfel, Birnen, Kirschen und Zwetschgen. Der Rest geht in die Brennerei. Und bald ist der Keller voll mit Streuobstprodukten.
Gut, dass Rosi gerne experimentiert und immer neue Variationen erfindet. So sind ihre Marmeladen und Liköre bald in aller Munde. Verwandte und Bekannte, Nachbarn und Freunde fragen nach Rosis Produkten. Der Keller leert sich wieder.
Viele der Bäume tragen alte Obstsorten. Also beginnen die Seyboldts mit der Produktion von sortenreinen Edelbränden. Weil sie nur vollreifes, sauberes Obst verwenden, ist auch ihr Edelbrand bald überall gefragt. Als eines Tages ein völlig Fremder an der Haustür klingelt und nach „Rosis Schnapsladen” fragt, sagt Rosi abends zu Andreas:
„Du, i han a Schnaps-Idee.”
Produktion heute
Heute bewirtschaften die Seyboldts weitaus mehr als siebzig Bäume und haben die Produktion professionalisiert.
Sie vertreiben ihre Produkte unter dem Markennamen „Rosi‘s Schnaps-Idee”. Geblieben ist:
Alle Produkte erhalten Sie nur direkt bei Familie Seyboldt in Hagelloch (die Adresse finden Sie unten), im Café Pausa in Mössingen und auf ausgewählten Regionalmärkten.
Beste Qualität von heimischen Streuobstwiesen erhalten Sie in folgenden Produkten:
- Saft
- Edelbrände und Liköre
- Marmeladen und Fruchtaufstriche
- Essig
- Geschenkkörbe
Das Schöne: Mit dem Genuss von Rosis Produkten unterstützen Sie die Arbeit der Familie Seyboldt für den Erhalt der Kulturlandschaft Streuobstwiese.
Unter Produkte finden Sie eine gesamte Auflistung.
Schutz für die Natur
Weil die Seyboldts ihre Streuobstwiesen extensiv pflegen, nützt ihr Einsatz für die Kulturlandschaft vielen Tier- und Pflanzenarten, von denen manche sehr selten geworden sind.
Streuobstwiesen sind besonders wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Da die Bäume der Seyboldts nicht gespritzt werden und die Blumen vor der Mahd blühen und Samen tragen dürfen, bleiben die Wiesen artenreich. Schlüsselblumen oder die Wilde Möhre locken viele Insekten zum Festschmaus.
Hier finden gefährdete Tierarten neben dem üppigen Nahrungsangebot auch Baumhöhlen. Der Wendehals, ein kleiner Specht, baut darin seine Nester und die seltene Bechsteinfledermaus nutzt die Höhlen tagsüber Unterschlupf und kann darin ungestört überwintern.
Einige Wiesen der Seyboldts gehören durch ihren hohen Wert als Lebensraum sogar zum europaweiten Schutznetz NATURA 2000. Da sie durch die jahrhundertelange Nutzung des Menschen entstanden sind, können sie nur dank der beständigen Pflege fortbestehen.
Unsere Bäume
Im Supermarkt erhalten Sie heute nur noch vier oder fünf weltweit gängige Apfelsorten. Auch bei anderem Obst gibt es kaum noch Sortenvielfalt. Dabei gibt es wichtige Gründe, sie zu erhalten.
Verschiedene alte Sorten sind für bestimmte Zwecke besonders geeignet, sind an spezielle Standorte angepasst, resistent gegen Schädlinge oder zu verschiedenen Zeiten erntereif. Viele haben einen ganz eigenen Geschmack. Alte Sorten sind oft auch für Allergiker geeignet, weil bei ihnen nicht die säurehaltigen Polyphenole herausgezüchtet wurden.
Auf den Seyboldtschen Streuobstwiesen wachsen viele verschiedene Obstarten und viele, auch alte Obstsorten. So wird das genetische Potential erhalten, das über Jahrhunderte hinweg von unseren Vorfahren entwickelt und selektiert wurde. Dazu gehören zum Beispiel:
Birne- Palmischbirne
- Gelbmöstler
- Nägelesbirne
- Schweizer Wasserbirne
- Butterbirne
- Wilde Eierbirne
- Öhringer Blutstreifling (Streuobst des Jahres 2019)
- Boskoop
- Rheinischer Bohnapfel
- Jakob Fischer
- Brettacher
- Kaiser Wilhelm
- Goldparmäne
Sauerkirsch
Quitte
Zwetschge